Quartier nach Maß
Menschen leben gern in Gemeinschaft. Ob in einer kleinen Siedlung, einem Dorf oder einem Stadtteil, immer geht es um die Nähe zu anderen Menschen. Gleichzeitig erfüllen wir mit eigenen Ideen und Akzenten unseren Wunsch nach Individualität. Genau diese beiden gegenläufigen Motivationen fordern Stadtplaner und Architekten heraus, wenn es um die Gestaltung von neuen Wohngebieten oder -quartieren geht.
Gerade in Ballungszentren ist Wohnraum knapp. Neben der Erschließung von neuen Wohngebieten in den Randzonen von Städten ergibt sich immer häufiger die Möglichkeit, durch Umnutzung oder Abriss von vorhandenem Nichtwohnungsbau zusätzlichen Wohnraum zu schaffen. Auch für Deutschlands größte Doppelstadt Villingen-Schwenningen ergab sich diese Option, als das städtische Klinikum Villingen aufgrund der Eröffnung eines neuen Zentralklinikums im Jahr 2013 nicht mehr gebraucht wurde.
52 Jahre lang wurden im städtischen Klinikum Villingen Patienten behandelt. Begonnen hat alles am 28. Mai 1956 mit dem Gemeinderats-Beschluss für einen Neubau im Friedengrund am Rande der Südstadt. Laut Medienberichten war das im ersten Abschnitt 350 Betten umfassende Gebäude das größte Bauwerk der Stadt seit dem Bau der mittelalterlichen Festungsanlagen. Das im Dezember 1961 in Betrieb genommene Krankenhaus galt zugleich als eines der modernsten Gebäude der Region. Im Mai 1971 wurde in der Nähe zum Klinikneubau ein Kinderkrankenhaus mit 115 Betten eröffnet. Später folgten ein zweites Schwesternwohnheim sowie eine Kranken- und Kinderkrankenpflegeschule.
Freigewordenes Klinikgelände
Das durch die Zusammenlegung von mehreren Kliniken und den 2013 eröffneten Neubau des Schwarzwald-Baar Klinikums freigewordene und damit zu nutzende Areal am Rande der Südstadt Villingens umfasst elf Hektar. Die in Villingen-Schwenningen ansässige top-bauträger gmbh hatte zunächst das gesamte Grundstück von der Stadt erworben. In Zusammenarbeit mit dem Stuttgarter Stadtplanungsbüro Wick und Partner sowie der Stadtverwaltung wurde ein Bebauungsplan erstellt. Nach Billigung durch den technischen Ausschuss und den Gemeinderat konnte mit den Vorbereitungen zum Bau von den geplanten 400 Wohneinheiten in vier Bauabschnitten begonnen werden.
Abwechslungsreiche Quartierarchitektur
Mit verschieden Gebäudetypen sorgt das neue Quartier für ausreichend Abwechslung: Neben Eigentumswohnungen in unterschiedlich gestuften, mehrgeschossigen Bauten finden sich auf dem Areal Reihen- und Doppelhäuser sowie Einfamilienhäuser. Besondere Anziehungskraft hat ohne Zweifel das 24.000 Quadratmeter umfassende Klinikparkgelände, das gemäß den Plänen der Top-Bau komplett erhalten bleiben soll.
Rückbau für den Neubau
Vor dem eigentlichen Baustart im April 2016 waren die vorhandenen Klinikgebäude zurückzubauen sowie das gesamte Gelände gemäß Bebauungsplan zu erschließen. Seither konnte die Top-Bau um die 200 Wohneinheiten auf dem Areal fertigstellen, damit ist schon mehr als die Hälfte des überplanten Quartiers bebaut. Während also die Bewohner des ersten Bauabschnittes bereits ihren vierten Frühling im „Friedrichspark“ erleben, sind Bauarbeiter im dritten Bauabschnitt mit der Betonage der Fundamente beschäftigt.
Vielfältige Arbeiten
Die gestalterische Vielfalt des neuen Quartiers spiegelt sich zugleich in den zahlreichen und höchst unterschiedlichen Herausforderungen für die beteiligten Handwerker wider. Einer davon, Dachdeckermeister Mathias Weißer, Inhaber der Weißer Bedachungen GmbH aus Unterkirnach, hat einen großen Teil der Abdichtungsarbeiten im neuen Quartier ausgeführt. Egal ob Mehrfamilien-, Doppel-, Reihen- oder Einfamilienhäuser, alle Dächer sind flach geneigt und bedürfen einer entsprechenden Abdichtung. In enger Abstimmung mit dem technischen Berater Peter Landsiedel von der alwitra GmbH hat sich der Bauträger für das bewährte Dachabdichtungssystem EVALON® des Trierer Flachdachsystemanbieters alwitra entschieden.
Lösungen mit einem Premiumsystem
Seit fast 50 Jahren überzeugt das Dachabdichtungssystem EVALON® weltweit auf mehr als 155 Millionen Quadratmetern Flachdachflächen. Basis ist die hochwertige Dach- und Dichtungsbahn EVALON®, die mit einem hohen Anteil an hochpolymeren Feststoffen für gleichbleibende Eigenschaften und eine enorm lange Lebensdauer sorgt. In Verbindung mit den unterschiedlichen Varianten, die selbstredend untereinander kompatibel sind, lassen sich allein mit dem EVALON® Bahnenprogramm alle Abdichtungsaufgaben fachgerecht und zuverlässig ausführen. Hinzu kommen die zahlreichen Zubehör-Systemteile, wie Anschlussbahnen, Eckformteile, kaschierten Verbundbleche sowie Abläufe zur Entwässerung mit materialhomogenen Anschluss-manschetten, die das Arbeiten mit dem EVALON® System einfach sicher machen.
Für DDM Weißer und sein Team aus Fachhandwerkern galt es nicht nur die Flächen auf den Dächern abzudichten, sondern auch die regelkonformen Abläufe und Lüfter sowie Tageslichtsysteme zur Belichtung mit vorkonfektionierten Anschlußmanschetten zu verbauen. Auch hierfür bediente sich der erfahrene Dachdeckermeister aus dem Komplettsystem von alwitra. Durch die zusätzliche Nutzung der Lichtkuppeln als NRA-Anlagen bleiben die Fluchtwege im Brandfall rauchfrei. Selbst für die dauerhaft dichte Einbindung der Sekuranten kam ein Formteil aus dem umfangreichen EVALON® Programm zum Einsatz.
Neben den Flachdächern galt es auch die zahlreichen Balkone und Vordächer über den Eingangsbereichen der Gebäude fachgerecht abzudichten.
Hochwertige An- und Abschlüsse
Richtig spannend wurde es dann bei der Ausbildung der Attiken und Dachränder, der Mauerabdeckungen der Balkonbrüstungen sowie der Wandanschlüsse. Der hohe Anspruch an Architektur und Design war als grundlegendes Konzept bereits in der frühen Planungsphase verankert. Neben der Formensprache mussten Farbe und haptische Beschaffenheit der äußeren Abschlüsse maßgeblich dem harmonischen Gesamtkonzept entsprechen. Hierfür sah der Bauträger ein einheitliches Material- und Farbkonzept vor. Abermals konnte sich Bauträger und Fachhandwerker aus dem umfangreichen Produktprogramm von alwitra bedienen. Alle Ab- und Anschlussprofile wurden objektbezogen aufgemessen, individuell gefertigt, in der hochmodernen Pulverbeschichtungsanlage mit dem gewünschten Farbfinish veredelt und mit entsprechenden Verlegeplänen just-in-time an die Baustelle geliefert.
Die hochwertigen Aluminiumprofile von alwitra umfassen neben den Standardelementen auch Sonderbauteile wie Innen- oder Außenecken bis hin zu maßgefertigten Unikaten und werden durchdringungsfrei befestigt. Dank der in definierter Anzahl mitgelieferten Halter und Unterlegplatten können die Profile entsprechend der Anwendung mit dem notwendigen Gefälle montiert werden. Darüber hinaus sorgt der im Verlegeplan festgelegte Halterabstand dafür, dass die Montage auch den einschlägigen Vorgaben, Fachregeln und Normen entspricht. Auch der statische Einzelnachweis in Bezug auf Windlasten ist damit gegeben.
Meisterliches aus einer Hand
Für Dachdeckermeister Mathias Weißer war die Arbeit mit einem kompletten System und einem einzigen Hersteller gerade wegen der unterschiedlichen Herausforderungen und Details sinnvoll: „Statt sich mit mehreren Technikern verschiedener Hersteller vor Ort für die Details abzustimmen, lieferte alwitra praxisnahe und ästhetisch anspruchsvolle Lösungen aus einer Hand und in einem System. Das machte es dann auch bei der Verarbeitung deutlich einfacher und schneller.“
Großes Interesse
Bis zur Fertigstellung des kompletten Wohnquartieres „Friedrichspark“ wird es voraussichtlich noch bis zum Jahr 2025 dauern. Bis jetzt war aber während der gesamten bisherigen Bauzeit die Nachfrage für die in energieeffizienter Bauweise nach dem Standard KfW 55 erstellten Wohneinheiten und Häuser gleichbleibend hoch.
Bautafel:
Bauträger: top-bauträger gmbh, Villingen-Schwenningen https://www.topbau-vs.de
Dach: Weißer-Bedachungen GmbH, Unterkirnach https://www.dachdecker-weisser.de
Material: EVALON®, Verbundbleche, TAG-Dachrandprofil, MAG Mauerabdeckungen, WA 1 ÜK Wandanschlüsse Tageslichtsysteme, NRA-Anlagen, Lüfter und Abläufe
Hersteller: alwitra GmbH, Trier